V e r h a l t e n s t h e r a p i e

Der Verlauf einer ambulanten Verhaltenstherapie setzt sich zusammen aus zunächst Diagnostik, Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung, Klärung von Motivation und von Zielen. In der Folge werden jene Bedingungen in der äußeren Lebenssituation und im eigenen Verhalten gesucht, welche die Problematik auslösen bzw. aufrecht erhalten. Sodann erhalten Sie Informationen, wie durch verhaltenstherapeutische Methoden Veränderung erreicht werden kann. Methodisch einsetzbar sind der Aufbau von positiver Aktivität und Selbstfürsorge, Entspannungs-, Imaginations- sowie Wahrnehmungsübungen (bewusstes Registrieren innerer wie äußerer Sinnessignale und des "stream of consciousness"), stellenweise Mut erfordernde „Verhaltensexperimente“ im Alltag mit neuen, gegebenenfalls zielführenderen Reaktionsweisen.

Im direkten Gespräch untersuche ich gern gemeinsam mit einem Gegenüber dessen individuelle Denkweisen, derer jeweiligen Ursprung (Auslösemomente), häufige automatische Abläufe sowie Folgen (auf Gefühls-, Körperreaktions- und Handlungsebene). So lassen sich die entscheidenden Stellen finden, an denen Gedanken, welche bisher zu unerwünschten Reaktionen führten, durch andere, neue ersetzt werden können, in deren Folge günstigenfalls veränderte Erlebens- und Handlungsweisen auftreten mit schließlich wünschenswerteren konkreten Resultaten.

In Abhängigkeit von Störungsbild sowie Persönlichkeitsstruktur wird der Umgang mit Anspannung und Emotionen verändert, sei dies zunächst in Form eines Raumgebens für lang unterdrückt gehaltene Gefühlsebenen, sei dies in Form eines Trainings der bewussten Wahrnehmung sowie Regulation von Emotionen.

Die Endphase einer Therapie dient der Verallgemeinerung des Gelernten auf zahlreiche unterschiedliche Alltagssituationen, der Stabilisierung, der Aktivierung von Ressourcen sowie dem Aufbau von Selbsthilfemaßnahmen im Sinne von Prophylaxe und schließlich dem Umgang mit Abschied und Neubeginn.

Informations- und Arbeitsblätter, Fragelisten, Schemata zur selbstbeobachtenden Tagebuchführung u.a.m. aus wissenschaftlich fundierten und regelmäßig auf den aktuellen Kenntnisstand gebrachten Therapiehandbüchern ziehe ich häufig heran, um ein fachgerechtes, transparentes, kontrollierbares, für Sie auch im Nachhinein nachvollziehbares Vorgehen zu sichern. Für Interessierte erwies sich das Arbeiten mit Videoaufzeichnungen als hilfreich (soziale Kompetenz).

Für eine positive, zielführende Zusammenarbeit scheint mir ein respektvoller, behutsamer Umgang miteinander unabdingbar. In diesem Sinne freue ich mich über Begegnungen mit mutigen und gleichzeitig besonnenen Menschen.        

Mit anderen Worten...

...w e n n    a u s    L ä r m    e i n    K o n z e r t    w i r d

Eine Dame / ein Herr  - im Folgenden "eine Person" -  hört auf dem Weg zu ihrer Arbeit - je nach Windrichtung des Tages - mehrfach die Motoren entfernt startender und landender Flugzeuge. Die Person hat an bestimmten Tagen erhebliche Hemmungen in Verhandlungssituationen bei ihrer beruflichen Tätigkeit. Die Person ist an die Fluggeräusche so sehr gewöhnt, dass sie diese nicht mehr bewusst registriert.

Die Person fürchtet, ihre Anstellung zu verlieren, da die für sie nicht erklärbaren erwähnten Arbeitsbehinderungen inzwischen mehrfach zu gravierenden Misserfolgen führten.
Die Person begann, sich an bestimmten Tagen krank zu melden, an anderen Tagen genehmigte sie sich beruhigende und/oder antreibende ´Selbstmedikation´. Mittelfristig leidet die Person inzwischen an leistungsschwächenden Konzentrationsschwierigkeiten. Eine ursprünglich angedachte Beförderung blieb aus.

Die Person hatte als Kind in einem damals vielfach von Luftangriffen heimgesuchten Land gelebt.

Die Person suchte Rat → Wenn Motorengeräusche mit Gelassenheit oder ´gar als eine Form von Musik erlebbar wurden, dann hat der Hörende gegebenenfalls sein Denken verändert.